enttäuschung an den paralympics

die paralympics in korea sind für mich leider nicht ganz nach wunsch verlaufen. nach den guten vorbereitungen bin ich anfang märz voller zuversicht und in topform nach korea geflogen. die bedingungen vor ort waren gut. die im vergleich zur olympiade deutlich wärmeren temperaturen haben der piste bis dahin kaum geschadet. im ersten abfahrtstraining versuchte ich mich wie gewohnt an die piste heran zu tasten und verlor noch relativ viel zeit. piste und kurssetzung stimmten mich allerding zuversichtlich. das wetter liess dann leider am donnerstag und freitag keine weitere trainingsfahrt zu. trotzdem startete ich am samstag zuversichtlich in das rennen. bereits nach ca. 20 fahrsekunden touchierte ich in einer rechtskurve mit der schale den schnee. einem Sturz konnte ich damit nicht entgehen. ein gutes gefühl für die piste konnte ich aber trotzdem für den super-g am nächsten tag mitnehmen.

als amtierender weltmeister rechnete ich mir im super-g gute chancen auf einen spitzenplatz aus. bis zur letzten zwischenzeit war ich dann auch sehr gut unterwegs. kurz vor dem ziel steuerte ich zu früh in eine linkskurve. leider konnte ich nicht mehr rechtzeitig reagieren und hängte mit der skispitze beim tor ein. ein heftiger sturz mit mehrfachem überschlag war die folge. die enttäuschung war natürlich gross – vor allem weil ich wusste, dass ich in dem rennen um die goldmedaille gefahren wäre.

körperlich ging es mir glücklicherweise ziemlich gut – auch wenn sich bei späteren untersuchungen zeigte, dass der rechte fuss mehrfach gebrochen war. da ich den fuss nicht spüre hat mich diese verletzung auch für die kommenden rennen nicht behindert. die voraussetzungen waren aber natürlich trotzdem nicht optimal. ich habe aber weiter an meine chance geglaubt und wollte unbedingt noch fahren.

in der superkombination verlor ich dann schon im super-g zu viel zeit. auch der slalom gelang mir nicht nach wunsch und ich klassierte mich im 10. schlussrang. somit blieb mir – wie schon in sotschi – nur noch er riesenslalom. im ersten lauf fuhr ich aber wieder zu verhalten. mit einem sehr guten 2. lauf zeigte ich, dass ich zu den medaillenanwärtern gehörte. zu einem guten resultat braucht es aber im riesen bekanntlich zwei gute läufe. der 6. rang und insbesondere der zweite lauf waren für mich nach der vorgeschichte trotzdem ein einigermassen versöhnlicher abschluss von den paralympics in pyeongchang.

die enttäuschung ist immer noch gross. ich habe sehr viel in die vorbereitung investiert und würde wieder alles genau gleich machen. in korea war ich in topform am start und mit der betreuung durch stefan grunder vor ort hatte ich optimale bedingungen. leider konnte ich diese nicht nutzen und das ist sehr schade. anderseits hatte ich in vancouver und sotschi das glück auch schon auf meiner seite. an der spitzte ist der grat sehr schmal und erfolge sind nicht planbar. aber das macht ja den sport gerade auch wieder spannend.

kommentare

  • Charles-André Geiser / 23. märz 2018

    Merci Christoph de nous avoir si clairement décrit tes épreuves en Corée. Nous te souhaitons un bon rétablissement

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